Einem Forscherteam an der Charité Berlin ist es gelungen die Struktur des Zahnes bis in Detail zu entschlüsseln. Bereits bekannt war, das Dentin (die zweite Schicht des Zahnes) sich nicht wie Knochen nach Brüchen oder Rissen reparieren bzw. heilen kann. Es ist jedoch eines der widerstandsfähigen organischen Materialien im Körper. Unklar war bis heute wie eine knochenähnliche Substanz so robust und resistent gegenüber so vieler verschiedener Belastungen sein kann, obwohl die Zähne ein Leben lang im Gebrauch sind. Es konnte nun die Nanostruktur des Dentins analysiert werden. Mineralische Nanopartikel sind in einem weitverzweigten Kollagennetzwerk eingebettet. Bei einer Belastung ziehen sich diese Strukturen zusammen und komprimieren die Mineralteilchen, wodurch die innere Spannung die Belastbarkeit der Biostruktur erhöht. In der Technik wird bereits mit Vorspannung gearbeitet um Materialien zu verstärken zum Beispiel bei Stahlbeton, Glasfasern oder Karbonfasern. Jedoch wendet diese Methode die Natur bei unseren Zähnen bereits schon viel früher an. Diese Kompression führt dazu, dass keine Risse im Zahn entstehen und der innere Bereich, der Zahnnerv, vor Schäden weitestgehend geschützt ist. In Experimenten konnte festgestellt werden, dass die Belastbarkeit bei Erwärmung abnimmt. Entscheidend für die dauerhafte Belastung von Nanopartikeln und Kollagenfasern ist ein Gleichgewicht in der inneren Spannung. Durch diese Feststellung wird deutlich, warum künstlicher Zahnersatz einfach weniger belastbar ist. Die keramischen Materialien können sich nicht so optimal an Belastungen anpassen dar sie deutlich starrer sind. Somit ist die natürliche Zahnsubstanz bei dieser Art von Belastung stabiler. Gegebenenfalls geben diese neuen Erkenntnisse den Anstoß für die Forschung, die keramischen Materialien in ihren Eigenschaften weiterzuentwickeln und dem natürlichen Zahn ähnlicher zu machen um den Zahnersatz noch länger haltbar zu machen.
Somit wird deutlich, dass es in der Zahnmedizin immer noch viele Gebiete gibt, die noch unerforscht sind und in vielen Fällen wir immer noch Grundlagen Forschung betreiben.
Bei weiteren Fragen steht unser Team ihnen gerne zur Verfügung.
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