Aphthen sind schmerzhafte Schädigungen der Schleimhaut im Mund. Sie können dort Zahnfleisch, Mundhöhle, Mandeln oder die Zunge befallen. Seltener können sie auch im Genitalbereich auftreten. Sie sind rund oder oval und haben einen gelblichen bis grauweißen Belag und sind meist von einem entzündlichen roten Rand umgeben. Besonders häufig treten die Pickel im Mund am Zungenrand oder an der Innenseite der Lippen auf. Aphthen können einmalig oder immer wiederkehrend auftreten (medizinisch habituelle oder chronisch rezidivierende Aphthen). In den meisten Fällen sind sie harmlos und heilen innerhalb von ein bis drei Wochen von selbst wieder ab.
Das Ausmaß kann von der Größe eines Stecknadelkopfes bis hin zu drei Zentimetern Durchmesser variieren – dann spricht man von der Major-Form. Bei Major-Aphthen kann es auch mal Monate dauern, bis sie verschwinden. Dann können sogar Narben zurückbleiben.
Aphthen: Ursachen und mögliche Erkrankungen:
Aphthen entstehen durch eine starke Reaktion des Immunsystems, wodurch Gewebe abstirbt. Es entstehen Löcher in der Mundschleimhaut und die Nervenendigungen liegen prraktisch frei, deshalb sind Aphthen oft sehr schmerzhaft. Aber die genauen Auslöser für die Immunreaktion und damit für die Aphthen im Mund, sind weitgehend unklar. Diskutiert werden folgende Faktoren:
- Erkrankungen: Etwa chronisch-entzündliche Darmkrankheiten, Zöliakie (chronische Er-
krankung der Dünndarmschleimhaut), Morbus Behçet (Gefäßentzündung), Sweet Syndrom
(seltene Hauterkrankung), HIV-Infektion, Herpesinfektion, Hand-Fuß-Mund-Krankheit
- Autoimmunreaktion: Das Immunsystem bekämpft das körpereigene Gewebe.
- Immunschwäche: Zum Beispiel durch chronische Krankheiten wie Diabetes
- Stress
- Verletzungen der Mundschleimhaut: Etwa durch eine schlecht sitzende Zahnspange
oder Bissverletzungen
- Nahrungsdefizite: Eisen-, Folsäure-, Vitamin B12-, B1-, B2-, B6- und Zinkmangel
- Unverträgliche Nahrungsmittel: Zum Beispiel Nüsse, Tomaten, Alkohol oder Zitrusfrüchte; auch durch Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln wie Konservierungsmittel oder Farbstoffe.
- Veränderungen des Hormonhaushalts: vorwiegend bei Frauen
- Genetische Faktoren: Habituelle Aphthen kommen familiär gehäuft vor. Viren und Bakterien könnten möglicherweise auch Auslöser sein.
Aphthen: Das können Sie selbst tun
Nach ein bis drei Wochen verschwinden die Entzündungen normalerweise von alleine. Ein Arztbesuch ist dann nicht notwendig. Die unangenehmen Schmerzen können Sie aber trotzdem mit verschiedenen Mitteln bekämpfen und außerdem den Heilungsverlauf beschleunigen:
Schmerzmittel: In der Apotheke gibt es verschiedene Salben, Gele und Spülungen, die betäubenden Lokalanästhetika enthalten, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Lidocain. Diese wirken rein schmerzlindernd und nicht gegen die Ursachen der Aphthen.
Pflanzliche Mittel: Die Heilung lässt sich durch entzündungshemmende, pflanzliche Mittel beschleunigen. Sie können sich selbst einen Kamillen- oder Salbeitee kochen und nach dem Abkühlen den Mund damit spülen oder betroffene Stellen mit Teebaumöl oder Melissenextrakt einreiben. In der Apotheke gibt es außerdem heilungsfördernde Tinkturen, zum Beispiel mit Myrrhe oder Rhababerwurzel. Die ätzende Wirkung der Stoffe beschleunigt den Heilungsprozess, indem abgestorbenes Gewebe abgestoßen wird.
Wasserstoffperoxid: Eine Lösung mit Wasserstoffperoxid wirkt antibakteriell, das heißt, sie tötet die Keime im Mund ab und desinfiziert die Mundhöhle. Diese Maßnahme sollten Sie aber am besten mit ihrem Arzt absprechen, weil Wasserstoffperoxid auch die Mundschleimhaut reizen kann. Daneben gibt es in der Apotheke weitere desinfizierende Mundspülungen.
Ernährung: Verzichten Sie auf Nahrungsmittel, die die Schmerzen verstärken, beispielsweise Zitrusfrüchte oder andere säurehaltige Lebensmittel, sowie auf scharfe Gewürze. Auch Alkohol kann möglicherweise eine entsprechende Wirkung haben.
Mundhygiene: Damit sich im gereizten Mundraum keine Bakterien ausbreiten können, sollten Sie auf eine besonders gründliche Mundhygiene mit keimabtötender Mundspülung achten.
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