Die Bewertungen für die Nährwertkennzeichnung Nutri-Score werden geändert, um diesem dadurch in bessere Übereinstimmung mit den Ernährungsrichtlinien zu bringen. Dabei sollen die Gehalte von Zucker und Salz nun stärker ins Gewicht fallen.

Die fünfstufige Farb-Buchstabenkombination des Nutri-Scores reicht von einem grünen A bis zum roten E und zeigt den Nährwert eines Lebensmittels an. Innerhalb einer Produktgruppe trägt ein Lebensmittel mit grüner A-Bewertung eher zu einer gesunden Ernährung bei als ein Produkt mit rotem E. Nach aktuellem Stand haben sich bereits rund 570 Unternehmen mit rund 860 Marken für eine Verwendung des Nutri-Scores auf dem deutschen Vermarktungsgebiet registriert.

Nach der aktualisierten Bewertung sollen vor allem Zucker- und Salzgehalte in Nahrungsmitteln stärker gewichtet und diese so in besserer Übereinstimmung mit den Ernährungsrichtlinien bewerten werden. Durch den angepassten Algorithmus werden die Bewertungen des Nutri-Scores stärker an die aktuellen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen angepasst. Unter anderem ist vorgesehen:

  • Über eine Anpassung der Ballaststoff-Komponente können Vollkornprodukte, die reich an Ballaststoffen sind, besser von raffinierten Alternativen unterschieden werden. Dies betrifft insbesondere Brote und Brotwaren.
  • Die Anpassungen in der Kategorie „Fette und Öle“ ermöglichen eine bessere Differenzierung zwischen pflanzlichen Speiseölen. Öle mit einem günstigen Nährwertprofil und einem geringen Anteil an gesättigten Fettsäuren, wie zum Beispiel Oliven-, Raps- und Walnussöl, können günstigere Bewertungen erzielen.
  • Mit zusätzlichen Regelungen für Fleisch und Fleischprodukte werden Produkte dieser Kategorie in besserer Übereinstimmung mit aktuellen Ernährungsempfehlungen bewertet, die ihren begrenzten Verzehr vorsehen.
  • Aus den Anpassungen ergibt sich zudem eine differenziertere Bewertung von Fisch und Meeresfrüchten sowie gesüßten und ungesüßten Milchprodukten.

 

Ergebnisse für die Kategorie „Getränke“ noch in diesem Jahr

Ziel ist es, den Schlüssel mit dem der Nutri-Scores ermittelt wird, weiter zu verbessern, um die Aussagekraft und Differenzierbarkeit der Bewertungen zu erhöhen, erklärt das Bundesernährungsministerium. Die aktuellen Empfehlungen seien die ersten von insgesamt drei Teilen. Das Wissenschaftliche Gremium setze seine Evaluation des Schlüssels noch fort. Ergebnisse für die Kategorie „Getränke“ seien noch für dieses Jahr zu erwarten. 2023 sollen Ergebnisse für die sogenannte „Obst- und Gemüsekomponente“ vorgelegt werden.

Sobald die Evaluation abgeschlossen ist, werden die Benutzungsbedingungen des Nutri-Scores aktualisiert. Anschließend werden Unternehmen, die sich für eine Verwendung der Kennzeichnung registriert haben, über mögliche Änderungen der Benutzungsbedingungen informiert.

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