Hypersensibilisierung

Eine Hypersensibilisierung ist charakterisiert durch das Auftreten von kurzen, unter Umständen leicht ziehenden bis starken Schmerzen im Bereich des freiliegenden Zahnbeins (Dentin). Die Schmerzentstehung steht mit keinem Defekt bzw. keiner Erkrankung des Zahnes oder des Parodontiums in Verbindung. Am freiliegenden Zahnbein befinden sich eine Vielzahl von offenen Dentintubuli. Diese sind für die Entstehung des Schmerzempfinden verantwortlich. Anatomisch betrachtet enthalten die Dentintubuli einen periodontoblastischen Raum, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. Im normalen Zustand besteht ein langsamer Auswärtsfluss von der Pulpa aus, da im Mundraum ein höherer Druck als in der Pulpa vorliegt. Eine Druckveränderung führt nun zu einer Strömungsänderung, wodurch es zur Reizung der freiliegenden Nervenendigungen kommt. Ein schnellerer Auswärtsfluss wird beispielsweise durch Kälte ausgelöst und Wärme führt zur Flüssigkeitsverschiebung nach Innen. Durch das Freiliegen des Dentins und vorliegender Flüssigkeitsbewegung innerhalb der Dentintubuli kommt es zur Bildung der genannten Empfindlichkeiten.

In Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt und der zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin  sollten die Ess- und Trinkgewohnheiten sowie die häusliche Mundpflege gezielt in einer professionellen Zahnreinigung besprochen werden. Hierbei kann die individuelle Ernährungsumstellung, Veränderung der Putztechnik und Anwendung spezieller Pflegeprodukte ( Bsp. Elmex Sensitiv Professional) ins kleinste Detail mit dem Patienten besprochen und geübt werden. Durch Anwendung frei verkäuflicher Produkte wird eine temporäre Verschließung der offenen Dentintubuli sowie eine Bildung einer Schutzschicht erzielt. Durch zusätzliche Anwendung von Fluoridpräparaten (Elmex Gelee) kann der Betroffene zu Hause eine anfängliche Linderung der Beschwerden bewirken, jedoch nach Absetzen der genannten Produkte tritt häufig die Empfindlichkeit wieder auf.

Der Standard in der Zahnarztpraxis ist das gezielte Aufbringen von hochdosierten Präparaten in mehreren Sitzungen, die auf längere Sicht erfolgversprechender sind. Hierbei kommt es je nach Produkt entweder zur Bildung von mehrschichtigen Proteinwänden, die verhindern, dass es im Inneren der Dentintubuli zu Flüssigkeitsbewegungen kommt (Bsp. GLUMA), oder durch Anwendung hochdosierter Fluoridpräparate (Bsp. Bifluorid 12) erfolgt eine Abdichtung der Zahnoberfläche durch Tiefenfluoridierung. Da in der Praxis eine Applikation mit höher konzentrierten Inhaltsstoffen erfolgt, ist eine längere beschwerdefreie Zeit festzustellen.

Die neuste Entwicklung in der Zahnmedizin ist das einmalige Aufbringen von TEETHMATE DESENSITIZER in der Praxis. Es ist so entwickelt, dass es das härteste Mineral im Körper, Hydroxylapatit, bildet. Es entsteht genau dort, wo es benötigt wird und schließt Dentintubuli und Schmelzrisse. Aufgrund seiner Natürlichkeit, ist es auch sehr gewebefreundlich. Durch eine echte Kristallisation von Hydroxylapatit kommt es zur längerfristigen Schließung der Dentintubuli und Schmelzrissen. In vielen Studien konnte eine sofortige und langanhaltende Reduktion der Hypersensibilität festgestellt werden, wodurch eine weitere Behandlung und Anwendung von Produkten entfällt.