Eine verbreitete Verfügbarkeit von Fluorid (Zahncreme, Salz, Wasser etc.) hat dazu geführt, das in Deutschland die Kariesaktivität zurückgegangen ist. Somit ist aus zahnärztlicher Sicht Fluorid ein wichtiger Bestandteil der Mundhygiene. Jedoch gibt es auch Fluoridgegener, die eine Toxizität des Fluorides publizieren. Doch was steckt dahinter?
Um den Sachverhalt zu klären, sollte zuerst geklärt werden, was Fluorid eigentlich genau ist.
Fluorid ist ein Salz des Elementes Fluor. Es ist überall vorhanden, wie im Boden, Trinkwasser und Wasser, somit keine unbekannte Substanz für unseren Körper. Darüber hinaus ist Fluorid für die Bildung von Knochen und Zähnen nicht nur bei uns Menschen wichtig. Fluorid ist in geringer Konzentration in Lebensmittel vorhanden , dadurch wird deutlich das es grundlegend nicht schädlich für uns sein kann. Die aufgenommene Menge spielt hierbei die bedeutende Rolle. Somit kann Fluorid prinzipiell zur Kariesprophylaxe verwendet werden, wenn die Mengen eingehalten werden. Die toxische Grenze liegt bei 5mg je Kilo Körpergewicht.
Symptome können hierbei folgende sein:
- Übelkeit
- Schwindel
- Erbrechen
Jedoch kann über eine längere Zeit eine zu hohe Dosis (keine akute Toxizität) an Fluorid sich negativ auf die Zahnentwicklung ausüben. Somit würde eine chronische Toxizität vorliegen. Diese äußert sich durch eine Dentalfluorose auf den Zähnen. Erkennen ist diese durch weißliche Flecken auf der Zahnoberfläche. Daher ist es immer wichtig beim Zahnarzt eine Fluoridanamnese durchzusprechen, um herauszufinden, ob das Kind eventuell zu viel Fluorid bekommt.
Als Empfehlung geben wir Eltern immer den Hinweis, dass eine Kombination aus Fluoridtabletten und fluoridhaltiger Zahncreme so viel ist. Bis zum Durchbruch des ersten Zahnes können Fluoridtabletten gegeben werden. Sobald der 1. Zahn da ist, sollte dieser mit einer fluoridhaltigen Zahncreme geputzt werden und auf die Fluoridtablette ab sofort verzichtet werden. Aus zahnärztlicher Sicht ist dies zu 100% anzuraten, da es in den Leitlinien für die Kariesprophylaxe vorgesehen ist. Die Wahrscheinlichkeit einer akuten Toxizität ist sehr gering. Jedoch steht es den Eltern frei ob sie eine Fluoridierung vornehmen wollen oder nicht. Eine akute Toxizität würde erreicht werden, wenn ein dreijähriges Kind eine Tube Erwachsenenzahncreme essen würde. Die aufgeführten Symptome würden auftreten, jedoch hätte dieses Szenario noch keine ernsthaften langfristigen Konsequenzen.
Sollten Sie jedoch weitere Fragen zu diesem Thema haben, steht Ihnen unser Team gerne zur Verfügung.