Minimalinvasiv und unsichtbar
Heutzutage spielt die Zahnästhetik im Rahmen von gesellschaftlichen Werten und Lebenseinstellungen eine immer größere Rolle. Wir werden durch Werbung, als auch durch Berichte in der Presse für schöne Zähne und das Thema Zahnästhetiksensibilisiert. Laut Umfragen, gehören gepflegte Zähne, bei über 90% der befragten Personen, zu einem attraktiven Menschen, weshalb ein Großteil der Bevölkerung bereit ist in die Zahngesundheit und Zahnästhetik zu investieren.
Gerade bei der Restauration von Frontzähnen benötigt man Kompositsysteme, die ausreichend Farbstufen, Opazitäts- und Transluzenzmassen enthalten, um eine praktisch unsichtbare Füllung herstellen zu können. Teilweise enthalten solche Kompositsysteme über 30 verschiedene Kunststoffmassen unterschiedlicher Farbe und Lichtdurchlässigkeit.
Die Farbwirkung resultiert aus der korrekten Grundfarbe und dem richtigen Verhältnis der Schichtstärken von Schmelz und Dentin. Der Effekt der Lichtbrechung ergibt sich durch Nachahmung der anatomischen Strukturen der klinischen Krone. Diese Art der Anwendung von mehrfarbigen Massen findet vor allem bei der Versorgung größerer Defekte im Frontzahnbereich Anwendung, auch nach unfallbedingten Frakturen der Schneidekanten.
Die Behandlung
Vor Beginn der Behandlung werden Situationsabformungen vom Ober- und Unterkiefer angefertigt, um den Zahn in Form und Funktion wiederherstellen zu können. Im Labor wird ein sogenannten Wax-up hergestellt, mit dem die verloren gegangenen Anteile des Zahnes mit Wachs rekonstruiert werden. So wird dem Patienten die Möglichkeit gegeben, dass Behandlungsergebnis im Vorfeld zu visualisieren und an der Gestaltung, für ihn wichtiger Details, mitzuwirken (Schneidekantenverlauf, Wölbungen, Lückenschluss, Behebung schwarzer Dreiecke). Das Wax-up dient der Anfertigung einer Formhilfe (Silikonschlüssel) um den Zahn im Patientenmund, exakt nach der im Labor gefertigten Schneidekante, wiederaufzubauen.
Diese Formhilfe wird nun bei der Wiederherstellung von Zahnschneidekanten an den restlichen Zähnen abgestützt und gibt die Begrenzungen der äußeren Konturen der Restauration vor. Mit Hilfe des Schlüssels werden die einzelnen Kompositmassen angetragen und der Zahn rekonstruiert.
Der große Vorteil, dieses direkten Verfahrens im Vergleich zur Herstellung von Kronen oder Veneers, ist die Schonung der Zahnhartsubstanz, sowie die Möglichkeit der Fertigstellung in einem Behandlungstermin, ohne Abdrücke und provisorische Versorgung.