Eine Parodontaltherapie erfolgt, wenn beim Patienten eine ausgeprägte Parodontitis vorliegt.
Eine Parodontitis ist eine Erkrankung des Zahnhalteapparates mit einhergehenden Knochenverlust und Verlust des Faserapparates. Als klinisches Bild sind unter dem Zahnfleisch sogenannte „Taschen“ vorzufinden, die durch den Patienten nicht mehr erreichbar, für die Pflege, sind. Dieser Bereich kann nur intensiv in der Parodontaltherapie gereinigt werden. Hierbei wird die gesamte Zahn-und Wurzeloberfläche gereinigt und geglättet. Als erste Etappe beginnt man ein nichtchirurgisches Verfahren. Sollte dies nicht ausreichend sein, schließt sich in einigen Fällen ein chirurgisches Verfahren an.
Während den Behandlungsetappen wird manchmal mit einem Antibiotikum gearbeitet, um anaerobe Bakterien zu beseitigen.
Um jedoch unerwünschte Nebenwirkungen zu verhindern, wie Resistenzbildungen, wird in meisten Fälle in der zweiten Etappe, bei Nichterfolg in der ersten Etappe, das Medikament eingesetzt.
Jedoch steht jetzt zu Diskussion wann die Verabreichung des Medikamentes sinnvoll ist.
Ende 2015 wurde eine Studie begonnen, in der untersucht worden ist, wann der Einsatz eines Antibiotikums den größten Effekt hat.
Die Testgruppe wurde in der ersten Etappe (nicht-chirurgisch) mit einem Antibiotikum und die Kontrollgruppe mit einem Placebo behandelt. In der zweiten Etappe erhielt die Testgruppe ein Placebo und die Kontrollgruppe ein Antibiotikum.
Die Probanden wurden im Rahmen der Studie nach der ersten Phase und nach der zweiten Phase hinsichtlich der Entzündungsparameter untersucht.
Als Ergebnis konnte ermittelt werden, dass die Testgruppe mit Antibiotikum eine Verringerung der erkrankten Areale erzielt werden konnte, so dass in den meisten Fällen keine Zweitbehandlung nötig war. Somit war die Behandlungszeit geringer und es musste in den meisten Fällen keine chirurgische Behandlung im Anschluss gemacht werden.
Somit lässt sich aus der vorliegenden Studie das Fazit ziehen, dass eine frühzeitige Antibiotikagabe den Verlauf der Behandlung positiv beeinflusst.
Jedoch warnen Kritiker vor einer Gabe dieser. Im Zusammenhang der vorliegenden Studie konnte sogleich die Resistenzbildung untersucht werden.
Nach Abschluss der zweiten chirurgischen Etappe wurde nach 12 Monaten die Langzeitfolge untersucht und wieder die Testgruppe noch die Kontrollgruppe wies ein Widerstandsmuster auf. Somit wurde auch dieser Vorwurf einer Resistenzbildung widerlegt.
Jedoch sollte immer noch der Zahnarzt die Entscheidung treffen, ob er es für nötig erachtet eine Antibiotikatherapie vorzunehmen, um den Verlauf der Parodontosebehandlung positiv zu beeinflussen.
Ihre Freundliche Zahnarztpraxis in Berlin Lichtenberg